3. Wanderung auf den Kreuzberg
Organisation: Hartmut / Bericht Mike
Teilnehmer: 6 (Mike, Joachim, Marc, Dirk, Björn, Hartmut)
UND EWIG LOCKT DIE RÖHN!!!! Ja, es sollte mal wieder auf den Kreuzberg gehen. Zum dritten Mal in unserer Vereinsgeschichte. Ausgangspunkt war Gersfeld im Dreiländereck Hessen / Thüringen / Bayern. Laut Ankündigung des Organisators sollte das Augenmerk mal wieder auf WANDERUNG gelegt werden. 25 – 27 km und ca. 600 Höhenmeter… Eine Probewanderung des Organisators fand vorher nicht statt, aber Onkel Garmin sollte alles im Griff haben. Zusagen gab es dieses Mal nur sechs. Ob dies mit HAK’s Wanderankündigung zu tun hatte oder nur auf mangelndes Zeitmanagement der Abtrünnigen zurückzuführen war, mag ich nicht zu beurteilen.
Die glorreichen sechs haben zumindest allen Widrigkeiten getrotzt und konnten selbst von brennenden Bussen nicht an der Anreise gehindert werden. Wobei meines Wissens bis heute nicht geklärt ist, wer den Bus in Brand gesteckt hat. Nachdem alle im Hotel „Sonne“ angekommen waren, gab es ein zünftiges Mahl, ein paar Bierchen und die alljährliche Hauptversammlung wurde zelebriert. Nach der nervenaufreibenden Kassenprüfung hab ich mich aber eher dem Bier gewidmet und kann daher über den weiteren Hergang der Versammlung nichts weiter berichten. Soll ganz gut gewesen sein…
Samstag, 9:00 Uhr war Abmarsch. Bei strahlendem Sonnenschein ging es zuerst in Richtung Wasserkuppe. Nach einigen Warmlaufkilometern erwartete uns ein harter Anstieg von ca. 450 Höhenmetern. So kurz nach dem Frühstück und der Hauptversammlung noch in der Leber, war das kein Spaziergang. Aber HAK beruhigte, dass wir das Schlimmste jetzt hinter uns gebracht hätten. Ich werde noch darauf zurückkommen.
Die Wasserkuppe wird auch die Wiege des Segelfliegens genannt, da 1910 hier erstmals Studenten mit selbst entworfenen Fluggeräten experimentierten. Eine große, jetzt still gelegte Radarstation zeugt noch von einem amerikanischen Horchposten aus der Zeit des kalten Krieges. Neben den historischen Fakten konnten wir eine phantastische Aussicht genießen, die den Anstieg schnell vergessen ließ.
Als weitere Belohnung kam zeitnah die erste Einkehr. Ich glaube die Schenke hieß „Zum Deutschen Flieger“… Möge dabei jeder denken, was er möchte…
Das erste Bier am Vormittag beflügelte alle und so gab es gleich ein zweites oben drauf. Für Irritationen sorgte allerdings, dass die Dame des Ausschanks erst zweimal nachfragte und dann in Gekicher ausbrach als wir erzählten, dass wir aus Gersfeld kamen und noch auf den Kreuzberg wollten. Sie hat sich gar nicht mehr eingekriegt und noch ihre Kollegin gerufen, die nach Aufklärung der Situation spontan mit in das Gegacker einfiel. Nur leicht verunsichert (wir hatten ja Onkel Garmin), ging es weiter.
Erwähnenswertes Durchmarschgebiet war noch das Rote Moor, dass zweithöchste Hochmoor der hohen Röhn. Noch schnell ne Wurst, ein Bier und ein Stück Kuchen, dann ging es weiter. Das Wetter hielt und nach einiger Zeit mit einem wiederum kernigen Anstieg erreichten wir die Kuppe eines Hügels, von dem wir unser Ziel, den Kreuzberg sehen sollten. Allerdings sank die Stimmung ein bisschen, da es für uns so aussah, als stünde uns der schwerste Part der Wanderung noch bevor. Nachdem HAK uns allerdings mehrfach versichert hatte, das es nur noch ein kleines Stückchen ist und der visuell wahrnehmbare Höhenunterschied täuschen muss, da Onkel Garmin lediglich von einem weiteren Anstieg von ca. 100 Höhenmetern sprach, gingen wir optimistisch weiter.
Hätten wir gewusst, was noch auf uns wartet, hätten sich wahrscheinlich einige von uns zu RUDI gebettet, der sich am 4.6.2011 der gleichen Situation wie wir gegenüber sah, diese aber im Gegensatz zu uns richtig einschätzte, sich zum Sterben unter einen Baum legte.
Ich will nicht zu viel rum heulen, aber das einzige was sich dem Ende zuneigte, waren unsere Wasservorräte. Mir tat jeder Muskel im Körper weh und die letzte Stunde verbrachte ich (und sicher nicht alleine) mit gesenktem Kopf und nur überlebend durch die Anwendung der „setze immer einen Schritt vor den Anderen Strategie“.
Es dämmerte schon, als wir den gelobten Kreuzberg endlich erreicht hatten. Ich habe noch nie bei einer unserer Wanderungen erlebt, dass sich alle in der Wirtschaft auf isotonische Durstlöscher gestürzt haben. Alle? Nein, danke DIL, dass wenigstens einer an den Traditionen festgehalten hat.
Nach ein paar hektischen Diskussionen über die tatsächlichen Eckdaten der Wanderung und der Tatsache, dass unsere bestelltes Taxi uns im Stich gelassen hat, haben wir dann doch noch ein, zwei runden Bier bestellt. Jetzt war nur noch die Frage offen, wie wir wieder vom Kreuzberg nach Gersfeld kommen sollten. An dieser Stelle vielen Dank an MAW. Unter Aufbietung aller seiner Überredungskünste (er hat dem anderen Taxiunternehmen schlicht weg mit ernsten, noch nicht absehbaren Konsequenzen gedroht, wenn er ihn und uns nicht Punkt acht abholen würde), hat er uns tatsächlich eine Rückkehr in die „Sonne“ beschert.
Nach ca. 5 Minuten Taxifahrt waren sich einige allerdings nicht mehr ganz so sicher, ob wir uns darüber freuen sollten. Der Taxifahrer war nicht davon abzubringen, uns die Geschichte des Taximörders von Gersfeld zu erzählen, inklusive seiner Vermutung, dass er mit ihm mal ein Bier getrunken hat… Mir ist immer noch nicht ganz klar, ob es sich bei dem Taximörder um jemanden gehandelt hat, der Taxifahrer um die Ecke gebracht hat oder um einen Taxifahrer, der seine Gäste im Visier hatte. Und selbst wenn ersteres stimmen sollte, geschah dies sicher aus Neid und der Mörder hat mittlerweile seine eigene Taxilizenz…. Ich war jedenfalls froh, als wir aussteigen konnten…
Danach lief nicht mehr viel, wie jedes Mal… zwei, drei Bier, ein großes Stück Fleisch und dann selber den Horchposten beziehen…
Verbleibt mir nur noch die tatsächlichen Eckdaten der Wanderung zu vermelden:
Länge: 26,4 km
Höhenmeter nach oben: 1051 m
Höhenmeter nach unten: 679 m
Danke Onkel Garmin…. Wobei die Katze immer sagte: Das Problem sitzt wohl eher vor dem Computer ☺ (der musste noch sein…)
HAK, danke schön für die anstrengende, aber tolle Wanderung!!!
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